Projektbüro proreg > News Beitrag anzeigen

Mudflows oder Megatsunamis?

von Michael Hahl

Ein neuer Blick auf den Balaton in West-Ungarn

Die Erforschung spät- und postglazialer Phänomene - also die landschaftsgestaltende Geodynamik am Ende der pleistozänen Kaltzeiten - unterscheidet einerseits die Phase der Akkumulation von Gletschereis und somit von potenzieller Energie und andererseits die Phase ihrer Freisetzung. Aus der Energie-Freisetzung am Ende glazialer Vereisungsphasen ergibt sich ein hoch energetisches geomorphologisches Spektrum landschaftsgestaltender Dynamik.

 

Die Untersuchung eines ukrainischen Geomorphologen und Geoarchäologen hat die Zusammenhänge am Beispiel des überwiegend ungarischen Karpatenbeckens - zwischen Karpaten und Alpen - aufgezeigt. Im westungarischen Raum konnte sich offenbar durch gigantische Schlammströme und Schlammfluten letztlich auch der Balaton bilden, der heute gewissermaßen ein "Überbleibsel" aus zwischen- und späteiszeitlichen bzw. auch postglazialen Überschwemmungen darstellt.

 

Doch selbst diese gewaltige Geodynamik wird noch in den Schatten gestellt, wenn eine aktuellere Forschung um das Jahr 2020 von einem "Megatsunami" im Karpatenbecker ausgeht, der wiederum auf noch gigantischere Weise in die Würm-eiszeitlichen Senken eingewirkt haben könnte. Besser wäre es meines Erachtens allerdings, dieses Phänomen nicht als Mega- oder Impact-Tsunamis, sondern als Glacial Lake Outburst Floods (GLOFS) zu verstehen ...

 

Mehr dazu in meinem Weblog

Zala|Land - Geotouristische Aussichten in Westungarn!

Zurück